Historie

Die Anfänge des Instituts für Produktentwicklung gehen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Aus der höheren Gewerbeschule, eine von fünf Fachschulen des damals noch genannten Polytechnikums Karlsruhe, gingen 1847 sowohl eine chemisch-technische Schule als auch eine mechanisch-technische Schule hervor. Maßgeblichen Anteil an der Aufteilung und der daraus entstandenen Fakultät für Maschinenbau hatte Prof. Ferdinand Redtenbacher, der den Vorsitz der mechanisch-technischen Schule einnahm und als Begründer des modernen wissenschaftlichen Maschinenbaus gilt. Nachfolger Prof. Ferdinand Redtenbachers wurde 1863 Prof. Franz Grashof, der unter anderem für seine Leistungen im Verein Deutscher Ingenieure (VDI) große Anerkennung erlangte.

 

              

 

Als Ursprung des Instituts für Produktentwicklung kann die Berufung Karl Kellers als Professor für den neu gegründeten Lehrstuhl „Maschinenelemente“ im Jahr 1869 angesehen werden. Er lehrte in den Fächern „Wasserkraftmaschinen“, „Hebezeuge“ und der schon von Ferdinand Redtenbacher durchgeführten Veranstaltung „Maschinenelemente“. Prof. Karl Keller blieb 39 Jahre Inhaber des Lehrstuhls bis er 1908 von Prof. Hans Bonte abgelöst wurde. In seine Zeit fällt unter anderem die erste Promotion 1903 über die damals neuartige Dampfschnellzugbahn mit einer Geschwindigkeit von 120 km/h. 1924 wurde Prof. Hans Kluge an das „Institut für Maschinenelemente und Kraftwagen“ berufen und übernahm den Lehrstuhl von Prof. Hans Bonte. Unter seiner Führung entwickelte sich das Institut rasch weiter und erhielt 1928 speziell für Kraftwagen die ersten Prüfstände. Aufgrund des großen Platzbedarfs der Prüfstände und um eine weiterhin studierenden-nahe Betreuung zu ermöglichen, wurde dem Institut ein weiterer Prüfraum zur Verfügung gestellt.

 

              

 

Nach dem Wiederaufbau des durch den 2. Weltkrieg zerstörten Instituts, wurde Prof. Karl Kollmann 1952 an den Lehrstuhl berufen und änderte den Namen des Instituts ein Jahr später in „Institut für Maschinenkonstruktionslehre und Kraftfahrzeugbau“ und damit einhergehend auch den Lehrstuhl in „Maschinenkonstruktionslehre“. Um der immer größer werdenden Anzahl von Studierenden gerecht zu werden, wurde 1967 ein zweiter Lehrstuhl mit der Bezeichnung „allgemeiner Maschinenbau“ gegründet und von Prof. Herrman Reuter besetzt. Auf Prof. Karl Kollmann folgte 1973 Prof. Rudolf Haller, der sowohl den Lehrstuhl als auch den Institutsvorsitz übernahm. Auf Prof. Herrman Reuter folgte von 1977 bis zur Pensionierung 1997 Prof. Peter Kuhn. Der Lehrstuhl „Allgemeine Maschinenkonstruktionslehre“ wurde infolge der Sparmaßnahmen im Rahmen des Solidarpaktes nicht wiederbesetzt.

 

             

 

Von 1996 an übernahm Prof. Albert Albers den Institutsvorsitz und den neu benannten Lehrstuhl für Produktentwicklung und Antriebstechnik ehemals Lehrstuhl für Maschinenkonstruktionslehre von Prof. Rudolf Haller. 2004 erfolgte die Umbenennung in IPEK - Institut für Produktentwicklung, um den Namen den Forschungsschwerpunkten anzupassen. Um die Forschungsaktivitäten des IPEK nachhaltig zu strukturieren, definierte Prof. Albert Albers sowohl die Karlsruher Schule für Produktentwicklung, kurz KaSPro mit ihren 5 Grundhypothesen, als auch das Karlsruher Lehrmodell für Produktentwicklung, kurz KaLeP. 2010 wurde Prof. Sven Matthiesen auf den neu initiierten Lehrstuhl für Gerätekonstruktion und Maschinenelemente berufen. Prof. Sven Matthiesen initiierte das Wissenschaftsfeld rund um die Mensch-Maschine-Systeme sowie die wissenschaftliche Untersuchung von Konstruktions- und Denkprozessen. In der Systemforschung fokussiert er mechatronische Systeme und Maschinenelemente. Seine Forschungserkenntnisse integriert er in neue Ansätze der forschungsorientierten Lehre.